Download: Pädagogisches Konzept | Kurzfassung

 

Unsere Schule wird...

  • … eine inklusive staatliche Schule
  • und eine gebundene Ganztagsschule sein.
  • Die Schule ist eine pädagogische Einheit, es gibt keine Trennung nach Schularten.
  • Sie umfasst frühkindliche Erziehung (Krippe, Kindergarten), Grundschule (Primarstufe) und Sekundarstufe I mit altersgemischten Lerngruppen. Sie soll möglichst drei bis vierzügig sein. Danach folgt die gymnasiale Oberstufe.
  • Auf Basis der allgemeinen Bildungsstandards erarbeitet sich die Schule einen eigenen Schulbildungsplan.
  • Es gibt kein Sitzenbleiben.
  • Alle für die Sekundarstufe I und II vorgesehenen Abschlüsse können erreicht werden.
  • Ihre Leistungsentwicklung halten die Schülerinnen und Schüler selbst (z.B. in Lerntagebüchern) fest. Die Lernberichte der Lehrkräfte werden ergänzt durch regelmäßige Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräche.
  • Noten werden erst im Vorfeld der Abschlüsse gegeben.
  • An der Schule arbeiten Lehrer/-innen, Sonderpädagogen/-innen, Sozialpädagogen/-innen, Heilpädagogen/-innen, Erzieher/-innen, Schulpsychologen/-innen und therapeutische Fachkräfte. Neue Arbeitszeitmodelle sollen die Teamarbeit stärken und inklusive Bildung ermöglichen.
  • Regelmäßige Fortbildungen und Qualitätssicherung sind fester Bestandteil der Lernkultur.
  • Die Schulleitung soll auf Zeit gewählt und bestellt werden.


Das ausführliche Rahmenkonzept finden Sie hier



WIR MACHEN SCHULE


Wir wollen eine inklusive staatliche Schule in Freiburg gründen:

 

Der pädagogische Rahmen

Im »freiburger bündnis eine schule für alle« haben sich am 6. März 2010 über 30 Gruppen, Vereine, Initiativen, Institutionen und Personen zusammengeschlossen. Es ist unser gemeinsames Ziel, dass der Gemeinderat der Stadt Freiburg die Einrichtung dieser Schule in Stuttgart beantragt.

 


Wir machen Schule. Warum?

Es ist normal, verschieden zu sein
Inklusion betrachtet die Unterschiedlichkeit von Menschen als normal, als Chance und Reichtum für alle. Unsere inklusive Schule ist deshalb für alle offen. Die Gestaltung der Vielfalt, die bestmögliche Förderung jedes Kindes und jedes Jugendlichen und der Ausgleich sozialer Unterschiede sind der Kern unserer inklusiven Schule.

Demokratisch leben und lernen
Demokratie ist eine Errungenschaft unserer Gesellschaft und die Basis unseres Zusammenlebens. Ihr Erhalt und ihre Entwicklung hängen von der sozialen Kompetenz, den Überzeugungen, Erfahrungen und dem Wissen aller ab. Damit Demokratie gelingen kann, muss gerade Schule ein Ort der Demokratie sein: ein Erfahrungsraum für den sozialen Umgang, ein Handlungsraum mit einer demokratischen Schulkultur und ein Lernraum mit einer demokratischen Lernkultur.

Gemeinsam und individuell leben und lernen
Eine inklusive Schule wird in besonderem Maße durch das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft geprägt. Denn inklusive Pädagogik wertschätzt die Einzigartigkeit eines jeden. Eine solche Lernkultur lässt Selbstvertrauen wachsen und ermöglicht eigenverantwortliches Handeln. Andererseits entwickeln die Kinder und Jugendlichen soziale Kompetenz und Gemeinsinn beim Lernen, bei gemeinsamen Aktivitäten und in festen Gruppen, zu denen sie gehören und in denen sie sich geborgen fühlen.

 


Wir machen Schule. Wie?

Unsere Ganztagsschule
Unsere gebundene Ganztagsschule, die für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich ist, verzahnt schulisches Lernen und weitere Bildungs- und Freizeitangebote in einem Schulprogramm. Der Jahres-, Wochen- und Tagesablauf wird rhythmisiert, Phasen von Anspannung und Entspannung sind aufeinander bezogen. Beratung für Einzelne und Gruppen gehört zum Kern des pädagogischen Handelns. Die Jugendhilfe ist als Schulsozialarbeit in die pädagogische Verantwortung integriert, aber eigenständig mit ihren Zielen. Die Schule ist Lebensraum, in dem Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen und ihren selbstgewählten Aktivitäten nachgehen können. Dazu zählen Werkstätten, Mensa, Spiel- und Tanzräume, Küchen, Rückzugsbereiche und ein anregungsreiches Außengelände mit Spiel-, Sportplätzen, Garten.

Das Lernen: individuell, gemeinschaftlich, demokratisch
Didaktik und Methodik achten die Einzigartigkeit jedes Kindes und Jugendlichen und seine Fähigkeiten ( kognitiv, sprachlich, emotional, psychisch, sozial usw.). Die Schülerinnen und Schüler wählen die Lerninhalte mit aus und gestalten die Lernprozesse mit. Sie lernen miteinander und voneinander und erarbeiten die Lernstoffe zum großen Teil selbstständig. Achtsame Fürsorge und professionelle Begleitung vermeiden eine Über- oder Unterforderung. Einerseits wird das Lernen durch z.B. Freiarbeit, Wochenplan, Jahresplan, Lernen in Projekten in die individuelle Verantwortung der Schülerin und des Schülers übergeben. Gleichgewichtig ist andererseits die Arbeit im Team, auch in größeren Projekten wie zum Beispiel Theater, Zirkus.
Nötig sind dafür »Lernlandschaften« mit eigenen Arbeitsplätzen und Räumen für gemeinschaftliches Lernen.
Kleine, überschaubare Gruppen machen es möglich, dass alle an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden.
In einem festen Rahmen werden Zusammenarbeit und Konflikte regelmäßig gemeinsam betrachtet und geklärt. Rituale und Regeln geben Halt.

Jedes Kind und jeder Jugendliche erfährt in der Lerngemeinschaft seine eigenen Stärken und Grenzen wie auch die Stärken und Grenzen der anderen. So kann sich die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen verbinden mit der Stärkung seiner Beziehungs- und Sozialkompetenz. Kinder und Jugendliche entwickeln und erfahren Gemeinsinn, sie erleben Solidarität und Geborgenheit - wichtige Voraussetzungen für ihre persönliche Identitätsbildung.

Für die fachlichen Anforderungen sind die Bildungsstandards der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) maßgeblich. Die Bildungspläne Baden-Württembergs sind Grundlage für einen eigenen Bildungsplan, den die Schule sich selbst erarbeitet. Die Lerninhalte werden mit der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen verknüpft, Aufgaben und Umfeld fördern das entdeckende, problemorientierte und forschende Lernen. Kinder und Jugendliche erfahren ihre Selbstwirksamkeit. Eine Öffnung nach außen (beispielsweise Theater, Innungen, Wirtschaftsverbände, städtischen Einrichtungen) ist ein selbstverständlicher Teil des Schulleben.

Die Förderung
Eine inklusive Schule weiß um das breite Spektrum von Schülerinnen und Schülern mit starken Lerneinschränkungen bis hin zu hochbegabten. Alle sollen so gefördert und gefordert werden, dass sie zu ihren bestmöglichen Leistungen finden. Da die Kinder entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten von einem Team aus unterschiedlichen Berufsgruppen gemeinsam betreut werden, benötigen inklusive Schulen ausreichend Personal.

Das Personal
Von den Fähigkeiten, Einstellungen und Haltungen aller beteiligten Erwachsenen hängt das Gelingen der Schule ab. Die Lehrer/-innen arbeiten im Team mit verschiedenen Berufsgruppen im Interesse der Kinder zusammen und sind hervorragende Vertreter ihrer Fächer und der Methoden des individualisierten und gemeinschaftlichen Lernens. Deshalb ist Fortbildung ein fester Bestandteil der Kultur einer lernenden Schule.

Lernberichte und Schulabschluss
Alle Abschlüsse der Sekundarstufe I und II können an unserer Schule erreicht werden. Ihren Lernprozess und Lernstand dokumentieren die Schülerinnen und Schüler selbst, z.B. mit Hilfe eines Lerntagebuches. Sie lernen so die Verantwortung für ihren eigenen Bildungsprozess zu übernehmen. Mit ihren Lehrer/-innen tauschen sie sich regelmäßig darüber aus. Die Lehrkräfte beraten, skizzieren die Lernentwicklung in Berichten und legen Rechenschaft über ihre Arbeit mit den Schüler/-innen ab. Es finden regelmäßig ausführliche Eltern-Schüler-Lehrer Gespräche statt. Noten werden erst im Vorfeld der Abschlüsse vergeben.