Von Gabriele Bondy | BR2 radioWissen | 10.6.2011

Weg von der reinen »Paukschule« mit ihren autoritären Erziehungsmethoden. Hin zu Selbsttätigkeit, eigenem Erleben, freiem Handeln und Bildung der Persönlichkeit. Das sind Ziele, die verschiedene pädagogische Ansätze Ende des 19. Jahrhunderts verwirklichen wollten.

Von Christina Bergengruen | SWR2 Wissen | 30.11.2013

Wenn Eltern ihren Kindern eine anregende Umgebung bieten, begünstigt das die kindliche Entwicklung. Immer häufiger aber, so scheint es, übertreiben Eltern es heute mit ihrem Ehrgeiz. Sie verplanen ihre Kinder mit Kursen und versuchen, die schulische Laufbahn zu kontrollieren. Doch zu viel Leistungsdruck kann Kindern schaden. Ob Sport, Musik oder Sprachkurse für Dreijährige: Zu viele Anregungen im Kleinkind-Alter sowie andauernder chronischer Leistungsstress können sogar zu kognitiven und psychischen Langzeitschäden führen. Besonders gefährlich wird es, wenn Eltern ihre Liebe und Zuwendung an Leistung knüpfen.

Von Karl-Heinz Heinemann | SWR2 Wissen | 31.10.2013

Der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie stellt die weltweite Diskussion um guten Unterricht auf den Kopf. Nach seiner Studie »Visible Learning« sind Klassengröße, Lehrerausbildung und Struktur der Schule kaum der Rede wert. Wichtiger sind seiner Meinung nach etwa klare Ansagen der Lehrerin oder des Lehrers und regelmäßige Leistungskontrollen, aber auch das Geburtsgewicht der Kinder. Schlussfolgerungen wie diese zieht Hattie aus einer Analyse von über 800 internationalen Meta-Analysen, die selbst wiederum auf 80.000 Studien zurückgreifen. Mehr als 250 Millionen Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen. Medien und Politiker freuen sich über die klaren Aussagen aus der beeindruckenden Zahlenbasis. Aber was hat Hattie wirklich herausgefunden und was ist davon zu halten?

Von Andrea Edler | SWR2 Wissen | 30.8.2008

Vor 100 Jahren eröffnete Maria Montessori in Rom ihr erstes Kinderhaus. Das 1907 gegründete »Casa dei Bambini« gilt als Geburtsstätte der Montessori-Pädagogik. Dabei wollte die damals 37-jährige Medizinerin zunächst gar keine neue Erziehungsmethode begründen. Sie interessierte sich für die biologische Entwicklung des Kindes und für die Frage, wie sich Kinder gemäß ihres natürlichen Potentials und mit so wenig Erziehung wie möglich selbstständig entwickeln. »Hilf mir, es selbst zu tun« – dieser Ansatz Maria Montessoris durchwirkt längst unser Bildungssystem. Streitbar dagegen bleiben die Person und ihr Entwurf einer »kosmischen Erziehung«. Doch ihre Vision, mit einer neuen Erziehung auch eine »bessere« Menschheit zu erschaffen, ist unter anderem der Schlüssel für ihren Welterfolg. Auch der heutige Montessori-Boom entspringt dem Bedürfnis vieler Eltern nach einem Lernumfeld, in dem Bildung mehr bedeutet als Leistung und Zensuren.

Von Karl-Heinz Heinemann | SWR2 Wissen | 24.1.2009

Für manche ist es nur eine lustige Episode, für andere eine biografische Katastrophe: das Sitzenbleiben. 250.000 Schüler werden in Deutschland jährlich nicht versetzt und müssen ein Schuljahr wiederholen. Das verursacht Kosten von rund 1,2 Milliarden Euro. Noch immer glauben viele Lehrer, dass man Kinder und Jugendliche durch Klassenwiederholung zum disziplinierten Lernen bringt; außerdem bekämen schlechte Schüler die Chance, ihre Defizite auszugleichen. Doch Schulforscher haben längst nachgewiesen: Schüler werden durch die »Ehrenrunde« keineswegs besser, sondern in ihrer Lernlust gebremst. Experten plädieren dafür, das Sitzenbleiben abzuschaffen und lieber in rechtzeitige Förderung zu investieren. Erste Schulen in Deutschland haben das bereits ausprobiert – mit welchem Erfolg?